Ein Sondertransport für »Gripping«
Fast fünf Meter hoch und zwei Tonnen schwer – dazu eine Freiform, die keine Ecken und Kanten kennt. Richard Deacon bezieht sich mit der Form, die Erinnerungen an einen Felsen hervorruft, auf den norwegischen Bestimmungsort in Gjøvik bei Lillehammer. Die Skulptur steht als Teil des Projekts »Skulpturstopp« vor der »Berghalle« Fjellhallen – eine Sporthalle, die sich im Berg befindet und für die Olympischen Spiele 1994 errichtet wurde. Somit ist die Assoziation zum Fels gewollt. Auch die Industrie spielt in der norwegischen Stadt eine große Rolle, so dass auch die Herstellung aus verschmolzenem Sandguss-Aluminium einen Bezug auf diesen Aspekt der Gemeinde nimmt.
Am Vortag des Kunsttransports verlud NIESEN die schwere Skulptur mit den ungeometrischen Freiformen per sorgfältiger Kranarbeit auf den Sattelschlepper. Die wertvolle Fracht wurde gut gesichert.
Der Kunsttransport führte dann auf der Straße von Düsseldorf nach Kiel. Von dort ging es mit der Fähre nach Oslo weiter, um die Arbeit dann wieder auf Straße an den Bestimmungsort zu bringen. Zahlreiche Genehmigungen waren nötig für überformatige Skulptur.
Eine zweite Haut für die wertvolle Ware
Um die tonnenschwere Skulptur zu schützen, ließ der Kunstspediteur NIESEN eine Spezialfirma ran, die eine »zweite Haut« um den Fels zogen. So umwickelte der Spezialist für Verpackungsplanen den Aluminiumbrocken mehrschichtig mit verschiedenen Folien zur Dämmung. Die äußerste Schicht bestand aus einer PE-Plane, die am Ende der Arbeiten sorgfältig mit Heißluftpistolen erhitzt wurde. Die Folie zog sich zusammen, so dass die Skulptur vor dem Kunsttransport eine zweite Haut besaß.
Über Skulpturstopp
Das Projekt Skulpturstopp lädt namhafte Künstler dazu ein, Skulpturen für einzelne Kommunen in der Region zu gestalten. Die Künstler suchen den Standort für ihre Werke selbst aus und errichten eine Arbeit, die ortsspezifisch ist. Auf diese Weise wird der Ort zu einem Teil des Kunstwerks.
Internet: www.skulpturstopp.no/de
Abholung in der Kunstgießerei Kayser
Produziert wurde »Gripping« in der etablierten Kunstgießerei Kayser. In hochwertiger Handarbeit werden mit Blick auf den Düsseldorfer Medienhafen kleinere und auch überdimensionale Skulpturen aus Metall hergestellt. Viele wichtige Künstler lassen ihre Arbeiten in der Kunstgießerei herstellen, neben Deacon beispielsweise auch Anthony Cragg.
Internet: www.kunstgiesserei.com
Über Richard Deacon
Richard Deacon gehört zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. 1949 geboren, schuf der Künstler ein vielfältiges Werk, im dem Skulpturen und räumliche Installationen im Vordergrund stehen, aber auch Zeichnungen auftauchen. Deacon nahm an vielen Gruppenausstellungen weltweit teil, darunter 1992 an der documenta IX in Kassel. 1987 erhielt er den Turner Preis. Der Künstler lebt und arbeitet in New York und London.
Internet: www.richarddeacon.net