Thomas Schütte ist einer der renommiertesten Künstler der Gegenwart und für die Vielseitigkeit seiner Arbeiten bekannt. Vor allem als Bildhauer und Zeichner ist der Düsseldorfer tätig, seine Skulpturen sind weltweit zu finden. Sein Werk »Drittes Tier« von 2017 trat nun seine Reise in die Schweiz an. Die Skulptur, die anmutet wie ein Mischwesen aus Pferd, Rind und Robbe, wiegt 2,6 Tonnen. Aus seinen Nüstern kommt Wasserdampf, wie beim Schnauben eines wilden Stiers. Der massige Körper wirkt imposant, auch wegen der Ausmaße der Gestalt von 4,50 m Länge und 4,10 m Höhe. Die patinierte Bronze, aus der die Arbeit gefertigt ist, tut ihr Übriges für die Wirkung des Werks.
Mit NIESEN von der Düsseldorfer Kunstgießerei ins 5 Sterne Plus Alpina Hotel
Neue Heimat des »Untiers« ist das Außenareal des Alpina Hotels im schweizerischen Gstaad. Das 5 Sterne Plus Hotel liegt auf 1.150 m Höhe in den Alpen. Die Kunstspedition NIESEN war mit dem Transport inklusive der Montage der Skulptur an den Bestimmungsort beauftragt.
Los ging die Reise in die alpinen Höhen bei der Düsseldorfer Gießerei Kayser. Die Gießerei aus der Landeshauptstadt gilt als Spezialist für das Kunstgießen und hat bereits für viele bekannte Künstler gefertigt. Hier wurde die Skulptur von NIESEN zunächst mit einer Schutzverpackung für den Transport versehen. Ein großes Tuch sorgte dabei für den Kontaktschutz, anschließend wurde das Werk in PE-Folie eingeschweißt. Das Verladen erfolgte mit dem Fahrzeugkran des Spezial-LKW der Kunstspedition. Für den Transport wurde jedoch ein separater Anhänger benötigt.
Starkes Netzwerk des Kunstspediteurs hält Lösung parat
Wäre die Skulptur auf der Ladefläche des LKW mit Faltkran transportiert worden, hätte sie die zulässige Maximalhöhe überschritten. Eine Sondergenehmigung wäre erforderlich geworden. Da der Tandemanhänger etwas niedriger ist und die Bronzearbeit zudem nach vorne gekippt wurde, konnte die zulässige Höhe eingehalten werden.
Allerdings führte auch diese Lösung buchstäblich nicht ans finale Ziel in den Alpen. Der hoteleigene Zufahrtstunnel war zu niedrig für den Sondertransport – nach reibungslos verlaufenem Autobahntransport war vorerst Schluss für den Sattelschlepper. Das bronzene Tier musste vor der Einfahrt des Hotels abgestellt werden.
Thomas Schüttes »Drittes Tier« fliegt die letzten 80 Meter
Doch NIESEN ist bekanntlich zu Land, zu Wasser und auch in der Luft unterwegs. Und so ging es für das Tierwesen im »Lufttransport« weiter an den endgültigen Standort. Einer der leistungsstärksten zivilen Helikopter hievte das Kunstwerk durch die Lüfte des Alpenpanoramas. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten schwebte das 2,6 t Ungetüm schließlich sanft auf die Grünfläche. Dort schnaubt es nun mit bestem Blick auf das Alpina Hotel und die schöne Bergkulisse.
Video des Transports per Helikopter