Natürlich durfte das Spektakel nicht geräuschlos stattfinden. Denn wo Rock and Roll draufsteht, soll bitte auch Rock and Roll drin sein. So wurde die Lautstärke im Zirkuszelt am Messekreisel sicherlich auf ein paar Dutzend Dezibel gebracht.
Aber echte Fründe ston zesamme. In Köln sowieso. Und deshalb hatten die Höhner natürlich an die Anwohner gedacht: Eine Schallschutzwand verhinderte die Verbreitung der Töne in den kölschen Tag und Abend.
Die Installation der Wand übernahm NIESEN. Das Besondere an der Konstruktion ist die Umwidmung von Lagercontainern. Denn wo Musiker künstlerisch tätig sind, kann auch ein Logistiker kreativ werden. Durch die technischen Eigenschaften besitzen Lagercontainer nämlich hervorragendes Schallschutzpotential. Im großen Hohlraum wird Schall einfach geschluckt. Zusätzlich sorgt die Riffelung der Containerwände dafür, dass sich ein Teil des Schalls totläuft. Toll ist auch, dass die Lagereinheiten so groß sind, dass mit ein paar »Legosteinen« schnell eine imposante, wirksame Mauer entstehen kann.
Gesagt, getan. Und zwar am 24. April. Im Pendelverkehr brachten die Jungs von NIESEN insgesamt zwölf Container aus Leverkusen nach Deutz. Nach sechs Touren waren genug Bausteine für die Mauer vorhanden. Der hauseigene gelbe Kran des Logistikers setzte vier Einheiten nebeneinander und stapelte zwei weitere Stockwerke darauf. So maß das modulare Bauwerk 24 Meter in der Breite und fast acht Meter in der Höhe. Genug, um das imposante Zirkuszelt dahinter verschwinden zu lassen. Für Stabilität sorgten Stapelsicherungen an den Containerecken, sogenannte Stacking Cones, sowie Spannklammern und eine Balastierung. So kann der Zirkus beginnen.
Und als das Viva Colonia nach dem 27. Mai verstummt war, waren wir auch wieder dabei. NIESEN baut die Wand zurück und nutzt die Container andernorts. Die Karawane zieht weiter …
Wer Zeit hat, sollte sich künftige Shows nicht entgehen lassen. Wenn nicht jetzt, wann dann?