Bodengutachter und Stahlträger für 650-Tonnen-Kran am Dormagener Rheinufer

Für den Technologiekonzern GEA hat NIESEN die vollständige Projektlogistik beim Entladen vom Schiff und des Transports von zwei großformatigen Filteranlagen übernommen. Neben technischer Beratung und Planung verantwortete das Unternehmen aus Leverkusen die aufwändige Entladung der Komponenten vom Schiff am Rheinufer des »Chempark Dormagen«. Auch die termingerechte Anlieferung auf dem Werksgelände koordinierte der Logistiker.

Zwei Kräne vor Schiff in Dormagen

Die beiden Anlagen maßen jeweils 7,30 Meter Breite, 6 Meter Höhe und 15 Meter Länge bei einem Einzelgewicht von 35 Tonnen. Diese Dimensionen machten das Vorhaben zu einer anspruchsvollen technischen und logistischen Aufgabe. Bereits in der Vorbereitungsphase erstellte NIESEN zwei umfangreiche Machbarkeitsstudien: eine für die Kranarbeiten am Hafenvoranleger, eine weitere für die Passage durch Tor 12 bis zum endgültigen Standort im Werk.

Planung bis ins Detail und Schwertransport bei Nacht

Nach der Kalkulation sämtlicher Projektparameter und der Beauftragung als Generalunternehmer übernahm NIESEN die Steuerung aller logistischen Abläufe. Dazu zählten die Entladung der Filteranlagen aus dem Binnenschiff ebenso wie der anschließende Schwertransport während der Nachtstunden – inklusive BF4-Genehmigung und Polizeibegleitung bis zum Werksgelände.


Kranarbeiten auf schwierigem Untergrund


Besondere technische Präzision war beim Einsatz der Schwerlastkrane gefragt. Ein 650-Tonnen- sowie ein 450-Tonnen-Kran übernahmen den Umschlag – mit enormen Punktlasten, die vor allem im Bereich der Uferböschung sicher abgefangen werden mussten.

Um die Standsicherheit zu gewährleisten, wurden auf verdichteten Stellflächen zusätzliche Stahlträger verlegt. Zudem führte ein Bodengutachter detaillierte Berechnungen zur Lastverteilung durch und überprüfte die Tragfähigkeit des Untergrunds unter Berücksichtigung des aktuellen Rheinwasserstands.

Wetterfenster entscheidet über den Einsatzzeitpunkt

Auch meteorologische Faktoren spielten bei diesem Projekt eine zentrale Rolle. Die enorme Seitenfläche von rund 90 Quadratmetern pro Anlage machte eine exakte Windprognose zwingend erforderlich. Projektleiter Lothar Loeper ließ daher vom Deutschen Wetterdienst spezielle Vorhersagen erstellen, um maximale Sicherheit für Personal und Gerät zu gewährleisten. Die Entladung erfolgte schließlich am 5. September um 5:30 Uhr morgens, unter idealen Bedingungen und bei Windgeschwindigkeiten deutlich unterhalb der zulässigen Grenzwerte.

  • Kräne am Rheinufer beim Transport
  • Luftbild der Transport-Situation