Im August 2005 begrüßte Köln rund eine Million christliche Pilger zum Weltjugendtag. Nur wenige Monate zuvor war der neue Papst gewählt worden: Benedikt XVI. Nicht nur, dass der Weltjugendtag in diesem Jahr im heimischen Köln stattfand, auch der Papst kam nach 500 Jahren erstmals wieder aus Deutschland. Ein einmaliger Großevent für Köln. Mit an der Organisation beteiligt war das Umzugsunternehmen Niesen. Eine Aufgabe des Leverkusener Betriebs war der Umzug der Sitzbänke aus dem Dom in das temporäre Lager bei Köln.
Gottesdienste und Raum für 400.000 Pilger
Mit insgesamt 400.000 Besuchern im Dom rechneten die Organisatoren. Während der mehrtätigen Weltjugendfestlichkeiten fanden mehrere große Gottesdienste im gotischen Bau statt. Und natürlich wollten die Pilger die weltbekannte Kathedrale auch einfach besichtigen. Um genug Raum für diese Menschenmengen zu schaffen, sollten die Dombänke in das eigens eingerichtete Lager umziehen.
In Niesen fanden die Kölner Ausrichter ein Umzugsunternehmen, das Expertise und höchste Sicherheitsstandards beim Umzug und der Lagerung garantierte. Außerdem hatte Niesen bereits im Vorjahr eine erfolgreiche Domräumung ermöglicht.
Gottesdienste und Raum für 400.000 Pilger
So durfte das Umzugsunternehmen die 190 antiken Bänke in Köln sorgsam verpacken, umziehen und in Leverkusen Küppersteg während der Weltjugendtage einlagern. Rund 200 Kilogramm wog ein einzelnes Sitzmöbel. Die geschulten Umzugsprofis hoben jedes der wertvollen Stücke auf Rollwagen und umwickelten das Holz mit Decken. Bis zu zehn Mitarbeiter beförderten die Bänke dann vorsichtig zu den insgesamt 40 Containern, die für den Transport bereitgestellt wurden. Niesen stellte für die Dombänke eine separate Lagerhalle bereit, die über den gesamten Zeitraum der Einlagerung konstant warm gehalten wurde, damit das Holz keinesfalls klimabedingten Schaden nehmen kann.
Das Ergebnis des Umzugs auf Zeit war beeindruckend und führte zu einem seltenen Dom-Erlebnis: »Ein vollkommen anderer Raumeindruck« ergab sich, sagte Klaus Hardering von der Dombauverwaltung. Die Bänke waren sicher untergebracht, die Pilger konnten kommen und neben den Gebeten auch die pure Architektur der Kathedrale betrachten.
Feierlichkeiten parallel zum Umzug
Während das Umzugsunternehmen Niesen arbeitete, feierte der Domprobst Nobert Feldhoff vor dem Dom übrigens die Abschlussarbeiten an der Ziegelplombe. 1943 riss eine Fliegerplombe ein großes Loch in den nordwestlichen Strebepfeiler des Nordturms des Doms. Das Loch wurde mit 27.000 Ziegeln provisorisch geschlossen, um die Standfestigkeit des Turms nicht zu gefährden. Erst in dern 1990er-Jahren begann die Dombauhütte damit, die Fehlstelle mit Naturstein zu schließen. Dafür hatten die Mitarbeiter der Dombauhütte 823 Einzelstücke aus Oberkirchner Sandstein gehauen.
Container für den Weltjugendtag
Der Umzug der Dombänke war jedoch nicht die einzige Beteiligung von Niesen am Weltjugendtag. Damit Benedikt XIV. vor und nach der Messe auf dem Marienfeld bei Kerpen einen würdigen Rückzugsort hatte, stellte Niesen einen speziell hergerichteten Sakristei-Container bereit. In dieser mobilen Sakristei konnte sich der Papst auf die Messe vorbereiten. Insgesamt lieferte das Umzugsunternehmen 120 Container mit unterschiedlichen Ausstattungen nach Köln. Rund ein Dutzend Wohn-Container dienten entsprechend ihres Zwecks als Unterkunft für die Organisatoren und anderen Geistlichen: Kommen die Systeme normalerweise überwiegend als Büro- Container zum Einsatz, wurden sie in diesem Falle wohnlich aufbereitet.